Montag, 22. Oktober 2012

Puja für Saraswati

IMG_3031 Heute habe ich die erste Puja hier im Abhaya-Kinderheim erlebt, und zwar für die Göttin Saraswati. IMG_3089

Sie ist hier berühmt und sehr beliebt, da sie die für Weisheit und Gelehrsamkeit steht.

Zu dem Tag gehört, dass man das Haus von oben bis unten gründlich putzt (ähnlich wie bei uns der Frühjahresputz) und anschließend alle Türen, Fenster, Schränke, Autos oder ähnliches mit drei weißen Streifen und einem rot-gelben Punkt in der Mitte verziert.

Damit segnet man die Gegenstände und heißt Saraswati in seinem Haus willkommen.

 

Die Puja, das eigentliche Opferritual, wurde dann später im Büro des Director Sir auf seinem Schreibtisch zelebriert. Geopfert wurden Früchte, Räucherstäbchen, Geld und Blumen.

Alles, auf dem Bild neben den Opfergegenständen zu sehen ist, darf dann am folgenden Tag ruhen. Diese Regel ist vor allem bei den Kindern sehr beliebt – links im Bild sieht man einen Stapel orange eingeschlagener Schulbücher, die dann leider für einen Tag nicht angeschaut werden dürfen :)

IMG_3078Typisch sind neben den schönen Rangoli-Verzierungen (Kreidezeichnungen) auch die gelben Blumen, die für das Opferritual, die Haare der Mädchen und als Verzierung für die Wohnung oder Motorräder verwendet werden.

Anschließend gab es noch einen Snack aus gepufftem Reis und Kichererbsen, der bei allen sehr gut ankam!

 

 

 

 

 

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Samstag, 13. Oktober 2012

Wo ich eigentlich die meiste Zeit verbringe

In meinem letzten Blog-Eintrag habe ich von einem (unter mehreren) Projekten meiner NGO NMCT (Native Medicare Charitable Trust) erzählt. Dort war ich aber eigentlich nur einen Tag lang, um einen Einblick zu erhalten.

IMG_1729_Die meiste Zeit verbringe ich im “Abhaya Students Shelter”, einem Kinderheim für Halb- oder Vollwaisen, deren Eltern an HIV/AIDS gestorben sind. Die Kinder sind nicht infiziert (infected), aber ihr Leben ist stark von der Krankheit beeinflusst (affected).IMG_1953

 

Derzeit wohnen hier 26 Mädchen im Alter von 8-17 Jahren, denen ein Zuhause, eine Schulbildung, Kleidung und ausreichend Nahrung zur Verfügung gestellt werden.

Manche Kinder sind für ihr junges Alter schon recht ernst, weil sie bereits sehr viel erlebt haben.

Dennoch ist die Stimmung in der Gruppe fast immer fröhlich. Die Kinder helfen sich gegenseitig, sind meist zu Scherzen aufgelegt und man fühlt sich einfach wohl bei ihnen!

Die meiste Zeit des Tages (bis 16 Uhr, manche auch bis 18 Uhr) verbringen sie in der Schule, danach gibt es erst mal eine kleine Pause mit Tee und Keksen.

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Anschließend gehen wir oft Rad fahren (es heißt hier “cycling class”) auf einem nahe gelegenen Sandplatz, wo manche Kinder gerade das Fahrrad fahren lernen, andere bereits wahre Experten sind und nur darauf warten, auch mal an die Reihe zu kommen eines der zwei Fahrräder nutzen zu dürfen.

Manchmal unterrichte ich auch englisch oder wir basteln etwas zusammen.

Es ist wirklich ein Privileg, das Leben mit den Mädchen teilen zu dürfen! Jeden Tag bringen sie mir neue kleine Sachen für den Alltag bei, ob es jetzt Tamil-Wörter oder ganz praktische Fertigkeiten sind. Es macht Spaß hier zu sein und ich freue mich drauf, jede von ihnen in den nächsten Monaten noch besser kennen zu lernen!